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Betriebswehr SBB
Feuerwehr und SBB arbeiten enger zusammen

Per Ende Jahr 2006 überführt die SBB ihre Betriebswehr von einer Miliz- in eine Profi-Organisation. Auf den 15 Lösch- und Rettungszügen der SBB kommen künftig Einsatzkräfte der SBB und der örtlichen Berufs- und Stützpunktfeuerwehren zum Einsatz. Mit der Professionalisierung beschleunigen sich die Interventionszeiten. Die Zusammenarbeitsverträge zwischen der SBB und den beteiligten Feuerwehren werden in diesen Tagen unterzeichnet.

Die SBB-Betriebswehr kommt bei Schadensereignissen auf dem Bahngebiet oder in dessen unmittelbarer Umgebung zum Einsatz. Sie ist spezialisiert für Einsätze auf schwer zugänglichen Streckenabschnitten wie in Tunneln und auf Brücken. Als Teil des Störungsmanagements trägt die Betriebswehr zur Rettung und zum raschen Beheben von Schäden bei.

Bisher war die SBB-Betriebswehr im Milizsystem mit rund 880 Mitarbeitenden aus dem ganzen Unternehmen organisiert. Steigende Anforderungen und der Wunsch nach einer rascheren Einsatzfähigkeit führten zum Entscheid, die SBB-Betriebswehr auf eine neue Basis zu stellen. Den Kern der neuen Betriebswehr bilden 191 vollamtlich in diesem Bereich arbeitende SBB-Berufsleute. Die neu auf 15 Standorte verteilten Betriebswehrdienste arbeiten künftig eng mit den örtlichen Feuerwehren zusammen. Für einen reibungslosen Einsatz beider Einheiten finden neu regelmässige und gemeinsame Ausbildungen statt.

Heute Freitag hat Bernard Guillelmon, Leiter Betriebsführung der SBB, Roland Bopp, Kommandant der Berufsfeuerwehr Basel, den entsprechenden Zusammenarbeitsvertrag zur Unterzeichnung übergeben. Dieser steht stellvertretend für die Verträge mit den anderen 14 Feuerwehren in der ganzen Schweiz. Der Vertrag regelt die Details der Zusammenarbeit und sieht vor, dass die jeweilige Feuerwehr im Ereignisfall rund 15 Feuerwehrleute zur Verfügung stellt. Sie kommen zusammen mit den sieben ausgebildeten Betriebswehrangehörigen der SBB zum Einsatz und stellen gemeinsam die Besatzung der jeweiligen Lösch- und Rettungszüge.

Die Bahn stellt den Kommandanten des Lösch- und Rettungszugs, den Lokomotivführer, die Verbindungsperson sowie die Spezialisten zur Bedienung des Lösch- und Rettungszugs, die Feuerwehr primär die Mannschaft zur manuellen Brandbekämpfung und Rettung sowie die Gesamteinsatzleitung.

Die Lösch- und Rettungszüge können sofort ausrücken und an den meisten Orten innerhalb von spätestens 30 bis 45 Minuten intervenieren. Die Betriebswehrstützpunkte sind wochentags zwischen 6 und 20 Uhr personell besetzt. Ausserhalb dieser Zeit muss der Lösch- und Rettungszug innerhalb 15 Minuten ausrücken können. Mit der neuen Organisation lassen sich die Einsatzzeiten halbieren. Die Überführung vom Miliz- zum Profisystem dauert noch bis Ende 2006.

Ein Lösch- und Rettungszug besteht aus einem Löschwagen mit Wasser, Schaum und Pulvermitteln, einem Gerätewagen für die Strom- und Atemluftversorgung sowie einem Rettungswagen zum Evakuieren von Reisenden. Die älteren Züge werden von einer Diesellokomotive gezogen, die neue Generation ist selbstfahrend. Die SBB plant, die aus dem Jahre 1976 stammenden Züge der ersten Generation baldmöglichst durch neue Einheiten zu ersetzen. Zum Bergen von Schienenfahrzeugen verfügt die Betriebswehr zusätzlich an neun Standorten über Hilfswagen, mit denen sich bis zu 120 Tonnen schwere Schienenfahrzeuge aufgleisen lassen. Rund zwei Dutzend Strassenfahrzeuge ergänzen die Einsatzflotte der SBB-Betriebswehr.

Die 15 Stützpunkte befinden sich in Genf, Lausanne, Brig, Bern, Biel, Basel, Olten, Erstfeld, Airolo, Bellinzona, Brugg, Rapperswil, Zürich, Winterthur und St. Gallen. Hinzu kommen zwei Reserveeinheiten der Miliz mit je 30 Mann in den Rangierbahnhöfen Limmattal und Chiasso, die beibehalten werden, sowie der Löschzug der BLS in Spiez/Frutigen.

Nicht mehr betrieben werden die früheren Stützpunkte Buchs SG, Göschenen, Luzern, Rorschach, St-Maurice und Delsberg. Neu kamen Airolo, Brugg, Erstfeld und St. Gallen hinzu.